Selbst-Audit für OSINT und Datenschutz

 

Christoph von Gamm, 22. September 2025

Selbst-Audit für OSINT (Open Source Intelligence) und Datenschutz. Dieser Leitfaden bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um herauszufinden, welche Informationen öffentlich über dich verfügbar sind und wie du diese reduzieren kannst.

Die Schritte umfassen:

  • Ziel & Risikoprofil: Definieren, was geschützt werden soll und wie öffentlich die Person ist.
  • Bedrohungsmodell: Identifizieren potenzieller Suchender und deren Fähigkeiten.
  • Bestandsaufnahme: Auflistung aller relevanten Accounts, Domains, Firmen, Publikationen usw.
  • Web-Suche: Nutzung öffentlicher Quellen und Suchoperatoren zur Informationsfindung.
  • Social-Media-Audit: Überprüfung von Sichtbarkeit, Historie und Datenschutzeinstellungen in sozialen Medien.
  • Datenlecks & Passwörter: Prüfung auf Leaks und Maßnahmen zur Passwortsicherheit (Passkeys/2FA).
  • Dokument- und Metadaten-Check: Überprüfung und Bereinigung von Metadaten in eigenen Dokumenten.
  • Register & „legale Spuren“: Überprüfung von öffentlich zugänglichen Registern.
  • Datenschutz-Hebel (EU/Deutschland): Nutzung von DSGVO-Rechten (Auskunft, Löschung, Widerspruch).
  • Reputations-Risiken & Kontext: Markierung missverständlicher Informationen und Erstellung eines Kommunikations-Playbooks.
  • Infrastruktur härten: Maßnahmen zur Verbesserung der digitalen Sicherheit (Domain-Privacy, getrennte Postfächer).
  • Monitoring: Einrichtung von Benachrichtigungen und Protokollierung von Funden.
  • 90-Tage-Plan: Ein Zeitplan zur Umsetzung der Audit-Schritte.

Merke: Nur weil Du paranoid bist, heißt es nicht daß sie nicht hinter Dir her sind! 

Selbst-Audit (OSINT & Datenschutz),

Möchtest du wissen, welche Informationen öffentlich über dich verfügbar sind und wie du deine digitale Präsenz bewusst gestalten kannst? Dieses sichere und ethische Selbst-Audit für OSINT (Open Source Intelligence) und Datenschutz hilft dir dabei, den Überblick zu gewinnen und deine digitalen Spuren zu reduzieren. Hier ist dein praxistauglicher, Schritt-für-Schritt-Leitfaden:

  1. Ziel & Risikoprofil
    Definiere, was du schützen willst (Privatadresse, Familie, Finanzen, Geschäftsgeheimnisse, Reisepläne, Kalender, Gesundheitsinfos). Lege deine „Öffentlichkeit“ fest (privat vs. Person des öffentlichen Interesses).
  2. Bedrohungsmodell
    Wer könnte nach dir suchen (Trolle, Datensammler, Journalisten, Rivalen)? Welche Fähigkeiten haben sie (nur Google, oder auch Social-Graph-Analysen)? Das bestimmt Tiefe und Prioritäten.
  3. Bestandsaufnahme
    Liste alle Accounts, Domains, Firmen, Vereine, Publikationen, Vorträge, alte Blogs, Foren-Nicks, E-Mail-Aliasse. Notiere auch mögliche Namens-/Schreibvarianten.
  4. Web-Suche (nur öffentliche Quellen)
    – „Vollständiger Name“ in Anführungszeichen, Varianten, frühere Namen/Nicks.
    – Nutze Operatoren: site:, filetype: pdf/doc/xls, Ausschlüsse mit .
    – Bild-Rückwärtssuche für Profilfotos/Porträts.
    – Prüfe Caches und Archiv (z. B. Web-Archive) auf alte Versionen deiner Seiten.
  5. Social-Media-Audit
    Exportiere deine Daten (Archive), prüfe Sichtbarkeit und Historie, passe Listen und Privatsphäre-Einstellungen an, lösche Altlasten (z. B. alte Posts oder PDFs mit Metadaten). Prüfe Bio, Impressum, Kontaktwege.
  6. Datenlecks & Passwörter
    Prüfe, ob E-Mails/Passwörter in bekannten Leaks auftauchen. Setze danach auf einen Passwortmanager, eindeutige Passwörter und Passkeys/2FA überall. Entferne oder ändere alte Sicherheitsfragen.
  7. Dokument- und Metadaten-Check
    Prüfe deine eigenen PDFs, Präsentationen und Bilder auf EXIF-Daten, Autor und Ort. Exportiere sie neu (ohne Metadaten) und ersetze die alten Dateien. Beachte, dass gerade Präsentationen oft sensible Notizen enthalten können.
  8. Register & „legale Spuren“
    Handels-/Vereinsregister, Pressemitteilungen, Förderprogramme, Gerichtsentscheidungs-Portale: prüfe, was öffentlich sichtbar ist und ob es aktuell/korrekt ist. Wo möglich, minimiere unnötige Detailtiefe (z. B. Kontaktadressen).
  9. Datenschutz-Hebel (EU/Deutschland)
    Nutze DSGVO-Auskunft (Art. 15), Löschung (Art. 17), Widerspruch (Art. 21) bei Datenhändlern, Plattformen, Verlagen. Für Löschungen stets konkrete URLs/IDs beilegen; freundlich, aber bestimmt.
  10. Reputations-Risiken & Kontext
    Markiere in deiner Bestandsliste alles, was missverständlich wirken könnte. Lege ein Kommunikations-Playbook an (Kurzstatement, Q&A, Ansprechpartner), falls etwas hochkocht.
  11. Infrastruktur härten
    Domain-Privacy beim Registrar, Admin-E-Mail entkoppeln, getrennte Postfächer (privat/öffentlich/presse), Geräte-Vollverschlüsselung, aktuelle Updates/Backups.
  12. Monitoring (schlank & legal)
    Richte Benachrichtigungen für deinen Namen/Marken/Domain ein. Protokolliere Funde in einer Tabelle (Quelle, Datum, Risiko, Aktion, Status).
  13. 90-Tage-Plan
    Woche 1–2: Leaks prüfen, Passwörter/2FA, Social-Privacy, Metadaten säubern.
    Woche 3–6: DSGVO-Auskunfts-/Löschanfragen verschicken, alte Inhalte kuratieren.
    Woche 7–12: Monitoring festziehen, Presse/„About“-Seite schärfen, jährliche Review terminieren.

 

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